Radchallenge Berlin-Angermünde-Berlin 2025
Veranstaltung | Radtouren
Staubwolken oder Matsch, krachende Tretlager und Reifen, die von einem Stein zum anderen Springen.
Am 11. Oktober startet und endet in Bernau eine besondere Radchallenge. Angelehnt an Berlin-Angermünde-Berlin, einen sagenumwobenden Radklassiker, geht es mit Gravel- und Mountainbikes auf Schotter, Kopfsteinpflaster, Plattenwegen und etwas Asphalt nach Angermünde und zurück. Alleine oder im Team, über 150, 200 oder 300 km. Und erstmals dieses Jahr mit einer 150 km Handbikestrecke. Das ganze ist kein Rennen, sondern eine Challenge, der sich jede und jeder stellen kann.
Die Anmeldung:
geht vom 1. bis 7. September, anschließend werden die begehrten Plätze ausgelost. Um die Anmeldung zu bestätigen bitten wir um einen Unkostenbeitrag: als komplett ehrenamtliches Projekt ohne Sponsoren sind wir darauf angewiesen. Als Richtwert gelten 20-70 €, je nach Einkommen.
Aber auch für alle, die nicht mitfahren, lohnt es sich, am 11. Oktober im Ziel an der Brauerei in Börnicke vorbeizuschauen, wo neben der Zielankunft der Helden und Heldinnen der Landstraße ein Rahmenprogramm auf alle wartet.
Die Strecke:
Von Börnicke vor den Toren Berlins geht es direkt Richtung Uckermark. Die ersten Kilometer sind meist noch flach und es rollt gut auf den ersten Plattenwegsektoren. Rund um das Kloster Chorin und das Schiffshebewerk Niederfinow warten die ersten Kopfsteinpflasterpassagen mit der maximalen Anzahl von fünf Sternen. Und einige davon führen auch bergauf: Die kurzen aber knackigen Kopfsteinpflasteranstiege „Col de Liepe“, Maienpfuhl oder „Mur d’Oderberg“ stehen ihren belgischen Vorbildern in nichts nach. In Angermünde am Marktplatz ist der historische Wendepunkt. Auf dem Rückweg liegen für die Starterinnen und Starter des 200 km Tracks die schwersten Sektoren noch vor ihnen. Dafür warten noch mehrere Checkpoints, um die Kräfte wieder zu sammeln. Zurück auf dem Hohen Barnim ist das Gröbste geschafft, doch mental wird es mit einbrechender Dunkelheit auf den Plattenwegen hinter dem Oderbruch noch einmal fordernd. Im Ziel in der Alten Brauerei in Börnicke könnt ihr stolz sagen, eine Klassikerroute geschafft zu haben, die härter ist als Paris-Roubaix. Die Strecke variiert jedes Jahr.
Für die Strecke gibt es drei Möglichkeiten: Eine 150 km-Version mit höherem Asphaltanteil, eine 200 km-Version mit 60 km Kopfsteinpflaster und die neue 300 km-Version mit 85 km Pflaster. Welches Rad ihr wählt steht euch offen. Den genauen Track kriegt ihr in der Woche vor dem Start.
Der BAB 300 km startet um 0:00 Uhr in der Nacht,die BAB 200 km um 7:00 Uhr und BAB 150 km um 8:00 Uhr morgens.
Kleine Zeitreise:
Sommer 1896: Mit „Rund um Berlin“ wird das erste Radrennen Deutschlands geboren. Ein paar Jahre später, im Frühjahr 1909 entsteht im Norden ein weiterer Klassiker über 300 km: Berlin-Angermünde-Berlin. Auf Stahlrossen ohne Schaltung oder sonstigen Schnickschnack und ohne Unterstützung von außen jagen die Fahrerinnen und Fahrer über die Kopfsteinpflasterpisten oder die daneben liegenden Sommerwege. Das Rennen durch die Uckermark wurde ein echter Klassiker, zwischen den Jahren schwankte die Länge zwischen 150 km und 240 km. In der DDR gehörte es zu den wichtigsten Frühjahrsklassikern, in den 1960ern nahmen auch polnische und kubanische Fahrer Teil. Später wurde es zu Ehren von Erich Schulz, einem bekannten, doch jung tödlich verunglückten Radsportlers, in „Erich-Schulz-Gedenkrennen“ umbenannt.
1990 war nach der letzten Austragung erstmal Schluss – bis zum Jahr 2022. Doch wir kehren nicht mit Profis auf die Straße zurück – sondern unsupported auf die Pflasterwege, DDR-Platten und Schotterpisten der Steppe.
Impressionen des BAB, Foto: Alexander Niklass
