
Naturpark Barnim – Berlins Naturpark
Der 750 Quadratkilometer große Naturpark Barnim ist ein gemeinsamer Naturpark der Länder Berlin und Brandenburg. 5,4 Prozent der Fläche befinden sich in den Berliner Bezirken Pankow und Reinickendorf. Zwischen Bernau, Bad Freienwalde, Eberswalde, Liebenwalde und Oranienburg liegt der Brandenburger Teil des Naturparks, der 1999 gegründet wurde. Inmitten des Naturparks liegen Wandlitz und die Naturparkstadt Biesenthal.
Vor allem die Gletscher der Saale- und Weichselkaltzeit modellierten die Barnimhochfläche und die umliegenden Niederungen. Der Naturpark umfasst insbesondere den sogenannten Westbarnim, dazu Teile des Eberswalder Urstromtals und der Havelniederung. Seit über 100 Jahren bringt die Heidekrautbahn (RB 27) ihre Fahrgäste von Berlin direkt zu den Ausflugszielen des Naturparks.

Wald und Wasser
Wald und Wasser charakterisieren den Naturpark Barnim. Großflächige Waldgebiete und Wasserlandschaften aus Seen, Flüssen, Fließtälern oder Mooren wechseln sich ab. Der Naturpark ist eine Kulturlandschaft, deren Gesicht vom jahrhundertelangen Nebeneinander von Mensch und Natur geprägt ist. Viele zum Teil seltene und geschütze Tiere und Pflanzen machen die Landschaft attraktiv als Erholungsraum. Ziel eines Naturparkes ist die Förderung des naturnahen, verträglichen und nachhaltigen Tourismus.
In dieser Landschaft verteilt, sind Dörfer, die Großgemeinde Wandlitz, die Naturparkgemeinde Mühlenbecker Land und die Naturparkstadt Biesenthal. Nicht zu vergessen – der nördliche „Zipfel“ Berlins gehört ebenfalls zum Naturpark Barnim: Teile der Stadtbezirke Pankow und Reinickendorf. Damit ist der Naturpark Barnim das einzige gemeinsame Großschutzgebiet der Länder Brandenburg und Berlin.

Oase der Metropole
Durch seine Lage vor den Toren Berlins und die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist der Naturpark Barnim die Oase der Metropole. Auch für Touristen, die Berlin besuchen möchten, bietet sich die Naturparkregion zum Übernachten an. So hat man die Möglichkeiten alle Annehmlichkeiten der Landschaft zu genießen und trotzdem die unmittelbare Nähe zur Hauptstadt mit all ihren Attraktionen.

Auf Spurensuche
Eine weitere Besonderheit des Naturparks Barnim ist die hohe Dichte an geschichtsträchtigen Orten. Nicht nur die interessanten Feld-oder Backsteinkirchen oder Gutshäuser und Schlösser in den zum Teil mehrere Jahrhunderte alten Dörfern, sondern auch von Peter Joseph Lenné und seinen Kollegen angelegte Gärten und Parkanlagen gibt es zu entdecken.
Natürlich hat die Geschichte auch hier ihre Spuren hinterlassen – besonders einmalige: So ist zum Beispiel der Finowkanal die älteste künstliche und noch schiffbare Wasserstraße Deutschlands. Steinerne Zeugen der Naziherrschaft und der DDR stehen hier manchmal verblüffend dicht beieinander, gehen förmlich eine Symbiose ein. Etwa am Bogensee, zunächst Göbbels`scher Landsitz und später Sitz der „Jugendhochschule Wilhelm Pieck“ der „Freien Deutschen Jugend“ FDJ, der Jugendorganisation der DDR. Und die nördlich von Wandlitz gelegene Schorfheide war zu allen Zeiten rund um das Jagdschloss Groß Schönebeck und den „Kaiserbahnhof Joachimsthal“ das bevorzugte Jagdgebiet der herrschenden brandenburgischen Markgrafen, preußischen Könige, deutschen Kaiser sowie der Nazi-Diktatoren und schließlich der Regierung der DDR.
Fotos: © NEB / Christian Bedeschinski; Tourismusverein Naturpark Barnim e. V. / Andrea Heins / Martina Krysmanski / Elena Koroleva