Die Schleusentour – mit dem Fahrrad von Bernau über Biesenthal nach Zerpenschleuse
Sehen & Erleben | Radfahren
Die Natur Brandenburgs von den schönsten Seiten erleben – die Schleusentour mit der perfekten Mischung aus Wald, Wasser und Wiese macht es möglich. Abgerundet wird die Tour durch geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.
Los geht’s in Bernau, wo in der Tourist-Information noch Gastro- und Kulturtipps eingeholt werden können. Mit der Stadt im Rücken rückt schon bald der beschauliche Bernauer Ortsteils Ladeburg samt der hübschen Feldsteinkirche ins Blickfeld. Im Kontrast zu dieser Idylle steht der in den 1980ern erbaute Bunker am nördlichen Ortsrand von Ladeburg. Geschichtsinteressierte können bei Führungen durch die Anlage einen Eindruck von der damaligen Technik und dem bedrückenden Gefühl gewinnen.
In der nächsten Ortschaft Lobetal laden der Mechesee und die Alte Schmiede zu einer Rast ein. Der tatsächlich in einer nicht mehr genutzten Schmiede untergebrachte Begegnungsort ist Touristentreff, Bibliothek und Bistro in einem.
Ausgeruht geht es weiter in Richtung Biesenthal. Auch hier kann das hilfreiche Angebot der örtlichen Tourist-Information, welche im Alten Rathaus am Marktplatz zu finden ist, genutzt werden. Im selben Gebäude lohnt sich auch der Besuch der Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen sowie der musealen Heimatstube, in der ortstypische, historische Exponate präsentiert werden. Wer sich nach einem kleinen Snack sehnt, kehrt im Café Auszeit oder im Café zum Schlossberg ein, um anschließend gestärkt den Kaiser-Friedrich-Turm zu besteigen. Der Ausblick über die malerische Landschaft ist einfach fantastisch. Gesättigt mit Leckereien und Impressionen wird wieder in die Pedalen getreten. Die Route folgt nördlich aus dem Ort heraus der Finow, an deren Ufer die heimische Flora und Fauna des Naturparks Barnims genossen werden kann.
Schwungvoll führt die Tour anschließend vorbei an vielen idyllischen Seen in Sophienstädt sowie Ruhlsdorf, ehe Marienwerder erreicht wird. Der Ort am Finowkanal eignet sich für eine längere Pause, etwa an der Schleuse Leesenbrück. Nun geht es weiter gen Westen, wo die Schleuse Ruhlsdorf passiert wird. Diese beiden Schleusen sind nur zwei der vielen Schleusenanlagen, die den Charakter des Finowkanals ausmachen. Maritimer Flair ist besonders vor den Toren von Zerpenschleuse zu finden, wo der Finowkanal vom Oder-Havel-Kanal gekreuzt wird.
Die Radtour führt weiter durch Zerpenschleuse bis zur Antikscheune Emma Emmelie am anderen Ende des Ortes. Hier kann nicht nur nach Herzenslust gestöbert werden, bevor es wieder zurück zur Kanalkreuzung geht. Für die Rückreise bietet sich der Bahnhof Ruhlsdorf-Zerpenschleuse an. Für all die jenigen, die die Gegend noch etwas länger erkunden möchten, empfiehlt sich eine Übernachtung in der Ferienwohnung im historischen Bahnhof.
Stationen/Knotenpunkte:
S Bernau (61, 62, 63) → Ladeburg → Lobetal → Biesenthal (72, 73, 71) → Sophienstädt (34) → Ruhlsdorf → Marienwerder (39) → Zerpenschleuse → Bahnhof Ruhlsdorf-Zerpenschleuse (35)
Kartenempfehlung: Rad- und Wanderkarte Schorfheide, Eberswalde, Biesenthal, Werbellinsee und Umgebung
1 Bernau
In Bernau, nördlich von Berlin und an der Grenze zum Naturpark Barnim gelegen, startet die Tour. Bevor es auf den Sattel geht, empfiehlt sich ein Besuch der örtlichen Tourist-Information.
2 Ladeburg
Die Dorfkirche Ladeburg versteht sich als Veranstaltungsort, wie etwa für Theateraufführungen und Ausstellungen. Daher lohnt es sich, vorher einen Blick auf das aktuelle Programm zu werfen.
Die Besichtigungen des Bunkers finden nur zu bestimmten Terminen statt, was bei Interesse ebenfalls im Vorfeld abgeklärt werden sollte.
3 Lobetal
Ein circa 1 Kilometer langer Rundweg lädt dazu ein, den Mechesee zu erkunden. An heißen Sommertagen kann das Gewässer an der ausgewiesenen Badestelle zum Abkühlen genutzt werden – Sandstrand inklusive.
Die Alte Schmiede ist nur nachmittags von 15:00 bis 17:00 Uhr (am Wochenende schon ab 14:00 Uhr) geöffnet.
4 Biesenthal
Die Biesenthaler Tourist-Information stellt die perfekte Anlaufstelle dar, um sich gastronomische und kulturelle Tipps einzuholen. Im selben Gebäude – dem Alten Rathaus – lohnt sich auch der Besuch der Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen sowie der musealen Heimatstube.
5 Sophienstädt
Sophienstädt liegt eingebettet zwischen Eiserbudersee und Mittelprendensee, an denen es sich herrlich entschleunigen lässt. Zudem ist der Marienwerder Ortsteil von mehreren Fließen durchzogen.
6 Ruhlsdorf
Hier ist Wasserspaß vorprogrammiert: Auch Ruhlsdorf kann mit mehreren Gewässern, wie beispielsweise dem Bernsteinsee, aufwarten.
7 Marienwerder
Der Ortsteil Marienwerder der gleichnamigen Gemeinde liegt zwischen dem Finowkanal und dem Oder-Havel-Kanal. Am südwestlichen Ortsrand befindet sich die 1878 eröffnete und bis heute handbetriebene Schleuse Leesenbrück mit einem größeren Rastplatz.
8 Schleuse Ruhlsdorf
Die Schleuse Ruhlsdorf ist ebenfalls noch handbetrieben und wurde im selben Jahr fertiggestellt wie die Schleuse Leesenbrück. Vom Treidelweg aus kann die historische Schleusenanlage bestaunt werden.
9 Zerpenschleuse
Die Lage von Zerpenschleuse unmittelbar am Langen Trödel (so wird dieser Abschnitt des Finowkanals auch genannt) lädt dazu ein, das Rad vorübergehend gegen ein Boot zu tauschen. Zudem stehen mehrere Cafés und Restaurants zur Auswahl, in denen die Kraftreserven wieder aufgetankt werden können.
10 Bahnhof Ruhlsdorf-Zerpenschleuse
Vom Bahnhof Ruhlsdorf-Zerpenschleuse aus können andere Ziele im Naturpark Barnim oder Berlin schnell erreicht werden. Mit dem Zug ist Wandlitz zum Beispiel nur 15 Minuten Fahrtzeit entfernt.