Jakobsweg durch Biesenthal – entlang der Via Imperii

Jakobsweg durch Biesenthal – entlang der Via Imperii

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Man muss wie Pilger wandeln, frei, bloss und wahrlich leer. Viel sammeln, halten, handeln, macht unsern Gang nur schwer. Wer will, der trag sich tot. Wir wandeln abgeschieden, mit Wenigem zufrieden, und brauchen`s nur zur Not.

Gerhard Tersteegen

Der Jakobsweg, 1987 vom Europarat zur Europäischen Kulturroute ernannt, gehört zu einem weitverzweigten Wegenetz Europas. Es gibt also nicht nur den einen Jakobsweg. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich verschiedene Varianten mit eigenen Namen gebildet, die entlang der wichtigen Handelsrouten verliefen. Im Mittelalter wurden diese wegen ihrer sicheren Wege und vorhandener Infrastruktur an Herbergen und Einkehrmöglichkeiten von Pilgernden benutzt.

Nach einem alten Sprichwort beginnt der Jakobsweg vor der eigenen Haustüre. Seit dem Frühjahr 2020 ist das Pilgern auf mit der Jakobsmuschel beschilderten Wegen nun auch im Barnim möglich.

Der ca. 60 km lange Jakobsweg im Barnim von Groß Ziethen, über Biesenthal bis nach Bernau ist Teil der Via Imperii, eine der bekanntesten Handelsstraßen des Mittelalters, welche von Szczecin/Stettin bis nach Rom verläuft. In Leipzig trifft der heute mit der Jakobsmuschel ausgeschilderte Pilgerweg auf die Via Regia, die weiter zum Heiligen Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela führt.

Kloster Chorin
Pflasterweg Brodowin

Beim Pilgern auf dem Jakobsweg geht es oft um spirituelle Aspekte, so werden die Gedanken dazu eingeladen, sich den existentiellen Fragen des Lebens zu stellen, welche sich im Unterwegssein auf den eigenen Füßen oft besser bedenken lassen als im alltäglichen Umfeld.

Den Muscheln durch den Barnim folgen 

Über Wälder, Wiesen und Felder führt der Weg auf historischen Feldsteinpflasterwegen, Wald- und Feldwegen sowie teilweise auf asphaltierten Straßen an den kulturellen Highlights wie dem Kloster Chorin, der Maria-Magdalenen-Kirche oder der Alten Stadtschleuse am Finowkanal in Eberswalde vorbei. Entlang am Nonnenfließ-Schwärzetal und Biesenthaler Becken im Naturpark Barnim lädt der Jakobsweg dazu ein die Ruhe der Natur zu genießen.

Endpunkt der Etappenwanderung ist die St. Marien-Kirche in Bernau. Die reich ausgestaltete Kirche zeigt auch eine Holzskulptur des heiligen Jakobus.

Buen Camino!

Start:     Groß Ziethen

Ziel:        Bernau

Länge:   ca. 60 km

Dauer:   ca. 20 Stunden (als Faustregel gilt: 3 – 4 km pro Stunde)

Markierung: gelbe Muschel auf blauem Untergrund

Wegweiser Zainhammer Mühle
Nonnenfließ

Routenverlauf durch Biesenthal

Länge:   ca. 28 km
Dauer:   ca. 8 Stunden (geläufige Faustregel:  3 – 4 km pro Stunde)

Spechthausen – Nonnenfließ-Schwärzetal

Der Jakobsweg führt durch das magische Nonnenfließ im Schwärzetal im Naturpark Barnim. Das mäandrierende Fließgewässer schlängelt sich auf etwa elf Kilometern durch die Buchen- und Mischwälder. Am Liesenkreuz, einem sagenumwobenen Rastplatz mit Schutzhütte, bietet sich eine Pause an. Eine Tafel informiert über die tragische Geschichte, die sich hier abgespielt haben soll.

Schönholz – Bernauer Heerstraße

Kurz vor Schönholz folgt der Jakobsweg der Bernauer Heerstraße, einem bedeutenden Handelsweg im Mittelalter. Dieser führte von der askanischen Burg Spandau über Bernau nach Oderberg und weiter nach Stettin.

Biesenthal – Biesenthaler Becken

In der Naturparkstadt Biesenthal lädt der Marktplatz und ein kleiner Rundgang durch den Historischen Stadtkern zum Verweilen ein, ebenso wie umliegende Cafés.

Eines der ältesten Gebäude von Biesenthal ist das Rathaus am Markt, errichtet 1768. In dem Fachwerkhaus befindet sich heute auch die Touristen-Information. In den Jahren 1764-67 folgte der Bau der evangelischen Stadtpfarrkirche, die gegenüber dem Marktplatz steht, und 1908/1909 die katholische St. Marien-Kirche.

Der Weg weiter südlich führt durch das Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken. Seine Wald- und Feuchtwiesenlandschaft bietet eine einzigartige Vielfalt an Flora und Fauna und interessante Landschaftswechsel.

⇒ Pilgerpässe und den Pilgerstempel gibt es in der Tourist-Info 

⇒ Pilgerherberge in Biesenthal: Pfarrhaus der evangelischen Kirche

Ladeburg – Dorfkirche

Die Feldsteinkirche in Ladeburg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, weist den ältesten Kirchendachstuhl Brandenburgs auf und ist das wichtigste Baudenkmal des Dorfes.

Bernau – St. Marien-Kirche und Altstadt

Eine der schönsten und aufgrund ihrer historischen Ausstattung wertvollsten Kirchen Brandenburgs ist die St. Marien-Kirche in Bernau. Die spätgotische Hallenkirche von 1519 ist das dominierende Bauwerk der historischen Stadt. Hier trifft die Via Imperii auf die Nordroute des Pilgerweges von Frankfurt/Oder kommend.

⇒ Pilgerstempel in der Tourist-Info und in der St. Marien-Kirche
⇒ Pilgerstempel im Besucherzentrum des UNESCO-Welterbe Bauhauses

 

Weitere Info’s zum Weg (inkl. GPS-Tracks und Unterkünften) finden Sie unter: Jakobsweg Stettin / Berlin

Fotos: © Merith Sommer; Sven Ahlhelm; Tourismusverein Naturpark Barnim e.V. / Stephan Durant und Andrea Heins

Stempelstelle für den Pilgerpass

  • 1 Nonnenfließ-Schwärzetal
  • 2 Bernauer Heerstraße, Schönholz
  • 3 Kath. Kirche St. Marien, Biesenthal
  • 4 Altes Rathaus, Biesenthal
  • 5 Dorfkirche Ladeburg
  • 6 St. Marien-Kirche Bernau
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